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Noch nicht fertiggestelltes Projekt Noch nicht fertiggestelltes Projekt

2025 - Einrichtung einer Stelle für eine/n Dorfkümmerer/in

Lebensqualität & Daseinsvorsorge

25878 Seeth

Mit der Einrichtung einer Dorfkümmerer-Stelle soll künftig eine zentrale Anlaufperson für die Belange der Bürger zur Verfügung stehen.


Kernthema 2: Aktives Ehrenamt & Bildungschancen stärken

Ausgangslage

Geplant ist die Einrichtung einer geringfügigen Teilzeitstelle „Dorfkümmerer/in“ (Minijob auf 500 €-Basis), um das örtliche Ehrenamt zu stärken und Bildungs- sowie Begegnungsangebote besser zu vernetzen.
Seeth ist eine kleine ländliche Gemeinde, in der das Gemeinwesen stark vom ehrenamtlichen Engagement lebt. Freiwillige Feuerwehr, DRK-Ortsgruppe und andere Vereine übernehmen wichtige soziale Funktionen, stehen aber vor wachsenden Herausforderungen: Der demografische Wandel führt dazu, dass aktive Mitglieder älter werden und Nachwuchs fehlt; gleichzeitig steigen bürokratische Anforderungen und der Aufwand für Öffentlichkeitsarbeit und Koordination. Zusätzlich befindet sich eine Landesunterkunft für Geflüchtete auf dem Gebiet der Gemeinde – die Zahl der Asylsuchenden übersteigt sogar die der Einheimischen. Die Geflüchteten sind zwar nicht primäre Zielgruppe des Projekts, sollen aber bei Angeboten mitberücksichtigt werden, um ein inklusives Miteinander zu fördern. Insgesamt besteht hoher Handlungsbedarf, den sozialen Zusammenhalt zu festigen, Engagierte zu entlasten und Bildungschancen für alle Generationen wohnortnah zu sichern. Bisher fehlt in Seeth eine zentrale Anlaufstelle, an die sich Bürger mit Alltagsanliegen wenden können und die Ehrenamt, Vereine und Verwaltung systematisch vernetzt – diese Lücke soll die Dorfkümmerin schließen.


Zielsetzung

Mit der Einrichtung der Stelle eines/einer Dorfkümmerers/in soll der soziale Zusammenhalt in der Gemeinde Seeth gestärkt, die Vernetzung von Ehrenamt und Verwaltung verbessert und der Informationsaustausch zwischen Bürgerinnen und Gemeinde optimiert werden. Darüber hinaus soll die Stelle als zentrale Anlaufstelle für alle Bürgerinnen dienen, um sie in Alltagsfragen zu beraten und zu unterstützen.


Projektinhalte

Um die genannten Ziele zu erreichen, übernimmt die Dorfkümmerin ein breites Aufgabenspektrum. Im Einzelnen sind folgende Maßnahmen und Tätigkeiten geplant:

  • Zentrale Anlaufstelle für alle Bürger: Der/ie Dorfkümmerer/in fungiert als leicht erreichbarer Ansprechpartner bei Fragen und  Alltagsproblemen. Sie bietet regelmäßige Sprechstunden im Dorf (z. B. im Gemeindebüro oder Treffpunkt) und niedrigschwellige Kontaktmöglichkeiten (telefonisch oder persönlich) an. Bei Bedarf begleitet sie hilfsbedürftige Personen auch zu Terminen bei Äm-tern oder Ärzten oder vermittelt Unterstützungsangebote (z. B. Fahrdienste durch Ehrenamtliche). Niemand soll mit Anliegen „im Stich gelassen“ werden – die Schwelle, Hilfe zu suchen, wird durch das Angebot deutlich gesenkt.
  • Vernetzung von Ehrenamt, Vereinen und Verwaltung: Der Kümmerer koordiniert den Austausch zwischen den örtlichen Ehrenamtsakteuren und der Amts- bzw. Gemeindeverwaltung. Er organisiert runde Tische oder Arbeitskreise, in denen Vertreter Freiwilligen Feuerwehr, der DRK-Ortsgruppe, der AWO sowie anderer Vereine und Initiativen gemeinsam mit der Gemeinde aktuelle Bedarfe besprechen. Verwaltungswege können erleichtert und Doppelstrukturen abgebaut werden. Auch gemeindeübergreifende Kontakte (etwa zu Kümmerern benachbarter Gemeinden oder Kreisinitiativen) sollen hergestellt werden, um Wissen zu teilen.
  • Unterstützung und Entlastung des Ehrenamts: Bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen und Projekten (Dorffeste, Seniorenangebote, Jugendaktionen etc.) steht der Dorfkümmerer helfend zur Seite. Er hilft bei der Koordinierung z. B. der Öffentlichkeitsarbeit im Ort (Pflege einer zentralen Veranstaltungsübersicht, Aushänge, soziale Medien) und übernimmt organisatorische Aufgaben, damit Ehrenamtliche entlastet werden. Ebenso hilft er bei bürokratischen Herausforderungen (Genehmigungen, Abrechnungen, im kleinen Rahmen), sodass sich Engagierte stärker auf ihre inhaltliche Arbeit konzentrieren können. Die Stelle wirkt so dem Risiko von Überlastung und Frustration im Ehrenamt entgegen.
  • Aufbau neuer Angebote und Vermittlung von Hilfe: Der Dorfkümmerer identifiziert Lücken in der Daseinsvorsorge und initiiert gemeinsam mit den Partnern passgenaue Lösungen. Zum Beispiel könnte er einen Nachbarschaftshilfe-Pool aufbauen, der Hilfen im Alltag vermittelt (Einkaufshilfen für Senioren, Besuchsdienste gegen Vereinsamung, Nachhilfeangebote für Schülerinnen etc.). Auch intergenerative Begegnungen (Patenschaften zwischen Jung und Alt, gemeinsame Freizei-taktionen) können von ihm angestoßen werden, um den Zusammenhalt zu stärken. Bestehende Treffpunkte wie das Dorfgemeinschaftshaus werden durch neue Aktivitäten belebt. Neubürger und Geflüchtete werden explizit eingeladen, an Dorfaktivitäten teilzunehmen, um ihre Integration zu erleichtern. Der Kümmerer achtet darauf, dass alle Angebote niedrigschwellig und inklusiv gestaltet sind (z. B. keine Teilnahmegebühren, einfache Sprache, barrierearmer Zugang).
  • Informationsdrehscheibe: Schließlich übernimmt der Dorfkümmerer die Rolle einer lokalen Informationsbörse. Er bündelt wichtige Informationen für die Bevölkerung (z. B. über Beratungsangebote des Kreises, Bildungsangebote der VHS, Veranstaltungen umliegender Gemeinden) und stellt sie gebündelt zur Verfügung – etwa durch einen regelmäßigen Dorffunk, Aushänge oder die Mitgestaltung Dorf-Website. So wird der Informationsaustausch verbessert, und Transparenz über vorhandene Angebote geschaffen. Gleichzeitig meldet er Bedarfe und Anregungen aus der Bürgerschaft zurück an Gemeinde und AktivRegion, wodurch das Projekt flexibel auf neue Herausforderungen reagieren kann.

Die geplanten Aufgaben sind auf den geringen Stundenumfang (Minijob) zugeschnitten. Durch Priorisierung der Koordinations- und Vermittlungstätigkeiten und dank der engen Zusammenarbeit mit den bestehenden Ehrenamtsstrukturen kann der Dorfkümmerer auch mit kleinem Stellenumfang maximalen Mehrwert stiften. Kleinmaßnahmen werden gebündelt und effizient organisiert, um die personellen Ressourcen optimal zu nutzen.

 


Projektträger

Gemeinde Seeth


Ansprechpartner

Dr. Perry Lange


Projektlaufzeit:

01/2026 - 12/2028


Gesamtinvestition

20.016,00 €


Förderung AktivRegion Südliches Nordfriesland: 

11.208,96 € 

© ETS