2015 - Rungholt - rätselhaft und widersprüchlich
25813 Husum
Der Mueseumsverbund Nordfriesland schafft mit einer Sonderausstellung zum Untergang Rungholts ein Bildungsangebot für Jung und Alt.
Ausgangslage:
Die Stadt Rungholt und sein Untergang scheinen in Zeiten des Klimawandels und steigenden Meeresspiegeln aktueller denn je. Mit der Ausstellung „Rungholt- rätselhaft und widersprüchlich“ möchte das NordseeMuseum. Nissenhaus Husum in Zusammenarbeit mit der Archäologischen Gesellschaft Schleswig-Holstein und dem Nordstrander Heimatverein überregional, alle Aspekte des kulturellen Untergangs dieser wichtigen Handelsstadt des Mittelalters, in den Fokus rücken. Dazu gehören zu einem die noch heute vorhandenen stummen Zeugen menschlicher Katastrophe im Watt, die durch unsachgemäße Bergung und Meereserosion langsam von der Bildfläche verschwinden, genauso wie der aktuelle Bezug zu Küsten-und Klimaschutz in Nordfriesland, den Untergang menschlicher Kultur, der Kampf des Menschen gegen das Meer und die Natur und die literarische Legendenbildung. Dazu sollen neue Forschungsergebnisse die Geschehnisse im Januar 1362 in einem neuen Licht erscheinen lassen.
Das NordseeMuseum- Husum sieht seinen Auftrag innerhalb dieses Projektes zum einem in der Vermittlung kultureller Bildungsinhalte an ein breites Publikum, Beleuchtung des Thema historische Sturmfluten (am Beispiel Rungholt) in all seinen Aspekten und zum anderen in der Vergegenwärtigung aktueller Problematiken rund um die oben angesprochenen Themen. Die bereits vorhandene Dauerausstellung zum Thema „Rungholt“ wird während der Sonderausstellung um signifikante Artefakte erweitert und wird einer breiten Zielgruppe zugänglich gemacht.
Zielsetzung:
Die Ausstellung soll in mehreren ausgestalteten Kojen insgesamt 10 Themengebiete umfassen. Angefangen von den ersten Besiedlungsspuren, bis hin zur politischen Bedeutung der Edomsharde. Dazu soll ein umfangreiches Begleitprogramm den interessierten Gästen geboten werden. Im Vordergrund dieser Ausstellung steht vor allem die Thematiken rund um Rungholt, Klima- und Küstenschutz, sowie die regional Geschichte einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln, dazu gehören Programm und Projekte, die spezielle Gruppen ansprechen sollen. Generell lassen sich in diesem Projekt angesprochene Gruppen wie folgt einteilen.
- Für Touristen: Pauschalreisen, Gruppenreisen
- Für alle Gäste: Vorträge, Lesungen, geführte Wattwanderungen
- Kinder und Jugendliche: Kinderstadt mit mittelalterlichen Handwerk, Ferienaktionen, Führungen von Kindern für Kinder
Die Ziele dieses Projektes sind entsprechend weit gefächert. Das NordseeMuseum Husum. Nissenhaus kommt mit dieser Ausstellung zu einem seinem Bildungsauftrag in der Vermittlung von Regionalgeschichte nach. Zum anderen ist sicherlich der Aktualitätsbezug dieser Ausstellung von größter Wichtigkeit. Zudem wird die Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Tourismus und Stadtmarketing GmbH Husum, der Nordsee Touristik Husum den touristischen Mehrwert der Stadt Husum und der Region erhöhen. Die Kooperation mit der Europa-Universität Flensburg bringt hierbei mit Seminaren und weitere Projekten
Projektinhalt:
Für touristische Gäste werden sowohl Gruppen- als auch Pauschalreisen angeboten. Diese werden über die Tourist Informationen der Stadt Husum vertrieben. Für Kinder- und Jugendliche gibt es verschiedene zielgruppengerechte Führungen und museumspädagogische Projekte. Darunter z.B. die Weiterentwicklung der im letzten Jahr zum ersten Mal stattgefundenen Kinderstadt Lüttsum. In dieser Stadt konnten Kinder während der Sommerferien unterschiedliche Aktivitäten in einer Stadt ausprobieren. Unter dem Titel „Lüttsum goes Medieval“ können Kinder mittelalterliches Handwerk ausprobieren. In der Kulisse des mittelalterlichen Lüttsums werden dann weitere Kinder und Jugendliche die Stadt Rungholt in die Gegenwart versetzen. In dem Projekt „SOS – für Rungholt“ werden Kinder und Jugendliche zu Peer-Teamern ausgebildet, die später Führungen für Gleichaltrige während der Projektdauer anbieten werden. In der Zusammenarbeit zwischen der Europa-Universität Flensburg, den Fachbereichen Germanistik und Darstellendes Spiel und der Museumspädagogik des Nordsee-Museums werden die Führungen szenisch aufbereitet. Im Sinne der Peer-to-Peer-Education werden so kulturelle Bildungsinhalte kindgerecht vermittelt werden.
Desweiteren möchte der Museumsverbund verschiedene Versionen von Printmedien publizieren. Zum einem gibt es einen fachwissenschaftlichen Begleitkatalog. Da dieser aber nur eine bestimmte Klientel ansprechen wird, wird es mehrere Versionen dieses Kataloges geben. Eine stark verkürzte Fassung mit leicht verständlichen Texten und Großabbildungen wird die Gäste ansprechen, die sich mit wissenschaftlichen Texten langweilen würden. Eine weitere Version ist ein extra für Kinder erstellter Katalog, die ihre Teilhabe an der kulturellen Bildung sichern soll. Dieser Kinderkatalog baut auf die bereits im NordseeMuseum vorhandenen Maskottchen „Latje und Skaad“ auf und soll nicht nur als Ausstellungskatalog, sondern auch als regionalgeschichtliches Lehrbuch zum Thema Rungholt fungieren. Die angestrebte Altersgruppe liegt hierbei in einem Alter zwischen 8 bis 12 Jahren. Aktive Teile des Buches regen die Kinder zur Bearbeitung des Themas an. In der Ausstellung werden zudem aktive Stationen eingebaut, die die Kinder mit diesem Buch ebenfalls nutzen können.
Projektträger:
Museumsverbund Nordfriesland
Ansprechpartner:
Dr. Uwe Haupenthal
Gesamtinvestition:
16.000 €
Förderung
- AktivRegion Südliches Nordfriesland: 8.000 €
- Kulturstiftung des Landes: 1.000 €
- NOSPA Kulturstiftung: 5.000 €
- Kontakt Museumsverbund Nordfriesland
- f Museumsverbund Nordfriesland Brümmer
- 04841-2545
- bruemmer[at]museumsverbund-nordfriesland.de
- Museumsverbund Nordfriesland
- 04841-2545